Die Wortarten

Nomen oder Substantive

Nomen, auch Substantive genannt, sind die "Namenwörter". Im Deutschen werden sie immer groß geschrieben.

Ein Nomen ist quasi der "Name" einer Sache, ganz egal, ob die Sache etwas berührbares wie ein Baum oder etwas abstraktes wie Liebe ist.

Beispiele für Nomen: Website, Satz, Wort, Haus, Auto, Hoffnung...

 

Nomen können in die vier Fälle Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ gesetzt werden. Das nennt man deklinieren.

 

Nominativ:    Wer oder was?

 

 

Genitiv:           Wessen?

 

 

Dativ:               Wem?

 

 

Akkusativ:      Wen oder was?

Das Buch liegt auf dem Tisch.

(Wer oder was liegt auf dem Tisch?)

 

Das Buch meines Banknachbarn liegt auf dem Tisch.

(Wessen Buch liegt auf dem Tisch?)

 

Ich gebe das Buch meinem Banknachbarn.

(Wem gebe ich das Buch?)

 

Ich gebe meinem Banknachbarn das Buch.

(Wen oder was gebe ich ihm?)


Artikel

Ein Nomen hat meist einen Artikel dabei, manchmal wird er auch einfach "Begleiter" genannt.

 

bestimmte Artikel: der, die, das

unbestimmte Artikel: ein, eine, eines, ...

Verben

Verben sind Wörter, die eine Handlung beschreiben. In der Grundschule wurden sie "Tunwörter" genannt.

Verben werden konjugiert, um sie an die handelnde Person und die Zeit anzupassen:

 

1. Person Singular:      Ich

2. Person Singular:      Du

3. Person Singular:      Er, Sie, Es

 

1. Person Plural:           Wir

2. Person Plural:           Ihr

3. Person Plural:           Sie

Ich schreibe

Du schreibst

Er schreibt, sie schreibt, es schreibt

 

Wir schreiben

Ihr schreibt

Sie schreiben


Man kann Verben in drei Kategorien einteilen:

Vollverben

Das Verb beschreibt eine echte Handlung, zum Beispiel:

laufen, sehen, hören, lesen, vergleichen, reden, schweigen, ...

Hilfsverben

Diese Verben helfen bei der Zeitenbildung. Im Englischen heißen sie "auxiliary Verbs", und es gibt nur drei Stück davon.

Sie lauten: haben, werden und sein

Modalverben

Diese Verben werden anders konjugiert als die "normalen" Verben. Sie beschreiben verschiedene Möglichkeiten oder Notwendigkeiten. Auch von ihnen gibt es nur wenige, nämlich sechs Stück.

Sie lauten: können, sollen, müssen, dürfen, mögen und wollen

Adjektive und Adverbien

Adjektive und Adverbien bezeichnen den Zustand, wie etwas ist. In der Grundschule waren sie als "Wie-Wörter" bekannt.

Ein Adjektiv bezieht sich auf ein Nomen, ein Adverb auf ein Verb.

 

Beispiele für Adjektive: Der alte Mann, der langsame Radfahrer, die Frau ist geschwätzig, das müde Kind, er ist lieb, die coole Amina;

Hier bezieht sich das Adjektiv immer auf das Nomen oder ein Pronomen, das stellvertretend für ein Nomen steht.

Wer ist alt, langsam, cool, lieb oder müde? --> die genannte Person (Mann, Radfahrer, er, sie, ...)

 

Beispiele für Adverbien: Er fährt langsam, der schnell denkende Schachspieler, das schön aussehende Mädchen, zickig antwortete sie;

Das Adverb bezieht sich auf das Verb.

Was tut er langsam, schnell, schön, zickig? --> Verb (fahren, denken, aussehen, antworten)

Pronomen

Personalpronomen

Das Personalpronomen kann für ein Nomen stehen, das bereits genannt wurde.

 

Beispiele: Der Mann war sehr merkwürdig. Er trug ein kaputtes Hemd. Ich hatte ihn zuvor noch nie gesehen. Ich versuchte, an ihm vorbei zu gehen.

Für jedes Pronomen hätte man auch "der/den/dem Mann" schreiben können.

Possessivpronomen

Das Possessivpronomen beschreibt, wem etwas gehört.

 

Beispiele: Mein Hund, dein bester Freund, euer Buch, unsere Stadt, seine Vorstellung, ihre Gitarren;

Relativpronomen

Ein Relativpronomen kommt dann zum Vorschein, wenn ein vorher genanntes Nomen in einem eingeschobenen Nebensatz (Relativsatz) genauer beschrieben werden soll.

 

Beispiele: Das Buch, das ich gerade lese, ist spannend. Der Blumentopf, welcher dort steht, sieht interessant aus.  Mein Freund, der gerade einen Kurs hat, kommt morgen wieder. Das Bild, dessen Farben schon verblassen, sollte restauriert werden.

Konjuktionen

Konjunktionen sind die Wörter, die Sätze miteinander verbinden.

Dabei gibt es gleichordnende Konkjunktionen, mit denen zwei Hauptsätze aneinandergereiht werden, also eine Satzreihe gebildet wird.

Außerdem gibt es unterordnende Konjuktionen, mit denen ein Nebensatz an einen Hauptsatz angehängt wird, somit entsteht ein Satzgefüge.

 

Gleichordnende Konjunktionen sind unter Anderem: und, aber, denn, oder, sondern;

Beispiel für eine Satzreihe mit gleichordnender Konjunktion: Ich gehe einkaufen und du bleibst hier.

Zwei Hauptsätze werden mit "und" verbunden, könnten aber auch jeweils einzeln stehen.

 

 

Unterordnende Konjuktionen sind zum Beispiel: weil, weshalb, während, dass, als, ...

Beispiel für ein Satzgefüge  mit unterordnender Konjunktion: Während sie einkaufen war, malte ich ein Bild.

Ein Nebensatz (hier vor den Hauptsatz gestellt) und ein Hauptsatz werden mit "während" verbunden, der Nebensatz "Während sie einkaufen war" kann nicht alleine stehen. "Ich malte ein Bild" ist ein Hauptsatz und kann alleine stehen.

Präpositionen

Präpositionen, in der Grundschule manchmal "Vorwörter" genannt, sind kleine Wörter, die Verhältnisse genauer beschreiben können. Sie stehen meist mit einen bestimmten Fall (Kasus, also Genitiv, Dativ, Akkusativ) und verändern dadurch den Fall des Nomens oder Pronomens, auf das sie sich beziehen.

 

Präpositionen können lokale (örtlich), temporale (zeitlich), kausale (begründend), konzessive (gegensätzlich), modale (Art und Weise) und weitere Eigenschaften beschreiben.

 

Beispiele für Präpositionen  mit Genitiv:

Wegen des starken Regens musste ich daheim bleiben. Kraft meines Amtes ernenne ich euch zu Mann und Frau. Innerhalb der Stadtmauern war man vor Wegelagerern sicher.

 

Beispiele für Präpositionen mit Dativ:

Mit der Information bin ich nicht zufrieden. Er ging aus dem Haus. Von mir aus. Ihm gegenüber saß eine junge Frau.

 

Beispiele für Präpositionen mit Akkusativ:

Ich bin für ein bedingungsloses Grundeinkommen. - Wirklich? Ich bin gegen etwas Derartiges. - Durch die vielen Diskussionen weiß ich auch ein bisschen was zu dem Thema.

 

Beispiele für Präpositionen, die mit mehreren Kasus (Fällen) stehen können:

Auf dem Haus sitzt eine Taube. Auf ihn mit Gebrüll!

Zwischen zwei Zweiglein zwitschern zwei Zeislein. Ich setzte mich zwischen meinen Freund und meine beste Freundin.

Vor mir sehe ich einen großen Berg Arbeit. Ich lief vor das Auto, um es anzuhalten,

Laut meiner Mutter konnte ich schon mit 9 Monaten laufen. Laut amtlicher Nachweise haben Sie schon eine Verwarnung.